Umbau Bahnhof Köpenick ▷ Ein Drama in 4 Akten

Umbau Bahnhof Köpenick Neuer Bahnhof erhält mehr Zugänge 17.03.2023 - Köpenick Info

Das Drama beginnt: Der Bahnhof Köpenick wird zum Regionalbahnhof umgebaut

Wir können alle nur ahnen, was uns in den kommenden Jahren erwartet, wenn die stark frequentierte Station Berlin-Köpenick im Südosten Berlins bis 2027 zum Regionalbahnhof umgebaut wird. Bühne frei für den ersten von voraussichtlich 4 dramatischen Akten getreu dem Motto: Erst bauen, dann planen. Denn was hier geplant ist, liegt in seinen Beschlüssen schon viele, viele Jahre zurück. Offiziell ist die gesamte Maßnahme ist in vier Bauphasen unterteilt, in denen es immer wieder zu Einschränkungen durch Gleis- und Straßensperrungen sowie Schienenersatzverkehr kommen wird. Und das ist nur ein Teil der ganzen Geschichte.

Umbau Bahnhof Köpenick zum regionalbahnhof - Übersichtsplan zu den Arbeiten am Bahnhof Köpenick, Grafik: DB Netz AG
Umbau Bahnhof Köpenick zum Regionalbahnhof – Übersichtsplan zu den Arbeiten am Bahnhof Köpenick, Grafik: DB Netz AG

Aktuelle Verkehrsmaßnahmen im Überblick (Stand: 10.10.2023)

Die Baumaßnahmen am Bahnhof Köpenick starten am 17. März 2023 und reichen bis ins Jahr 2027. Aktueller Stand:

Gute Nachrichten! Die zurückliegende Vollsperrung der Bahnhofstraße in Köpenick ist vorerst wieder aufgehoben!

Projekt-Startschuss: März 2023

Umbau Bahnhof Köpenick - Beginn am 17.03.2023
Umbau Bahnhof Köpenick – Beginn am 17.03.2023

Wie der verantwortliche Projektleiter der Deutschen Bahn, Christian Welzel, erklärte, wird der erste Bauabschnitt des Umbaus des Bahnhofs Berlin-Köpenick voraussichtlich 13 Monate dauern und bis zum 22. April 2024 abgeschlossen sein.

Ein Grund für die lange Dauer sind die drei Brückenbauwerke, die an den Eisenbahnbrücken Wuhle, Forum und Bahnhofstraße neu errichtet werden müssen.

Insgesamt ist der Umbau des Bahnhofs Köpenick ein großes, aber notwendiges Projekt, um den öffentlichen Nahverkehr in der Region zu verbessern und den Verkehrsfluss zu erleichtern. Durch die neuen Aufzüge und den zweiten Ausgang wird der Bahnhof auch barrierefreier und zugänglicher für alle Passagiere sein.

Das volle Programm: Sperrungen, Umleitungen, Schienenersatzverkehr

Umbau Bahnhof Köpenick - Verkehrschaos in der Bahnhofstraße
Umbau Bahnhof Köpenick – Verkehrschaos in der Bahnhofstraße

Bereits am 17. März wird es zu einer Totalsperrung des Bahnhofs kommen, die über das Wochenende hinweg andauern wird. In dieser Zeit müssen Fahrgäste auf den Schienenersatzverkehr umsteigen. Die Sperrung wird 54 Stunden dauern und ist notwendig, um den ersten Bauabschnitt starten zu können.

Die S-Bahnlinie S3 wird während des Umbaus des Bahnhofs Berlin-Köpenick vorübergehend eingleisig betrieben und verkehrt im Zehn-Minuten-Takt über das südliche S-Bahngleis. Es wird jedoch an vereinzelten Wochenenden und zu anderen Terminen noch weitere Vollsperrungen geben, die durch Schienenersatzverkehr abgedeckt werden sollen.

Wo genau dieser Schienenersatzverkehr verlaufen wird, konnten die Mitarbeiter von DB-Netz bei einer Info-Veranstaltung nicht sagen. Auch die Deutsche Bahn und der Verkehrsbetrieb Berlin Brandenburg (VBB) konnten auf Nachfrage noch keine konkreten Auskünfte geben. Ein Bahn-Sprecher teilte jedoch mit, dass der Ersatzverkehr in Abstimmung mit den beteiligten Parteien geplant werde und das Ergebnis unverzüglich und rechtzeitig veröffentlicht werde, sobald dies möglich sei.

Lange Fahrzeiten für Pendler

Die Bahn-Verantwortlichen wollten zur Beratung die Möglichkeit prüfen, ob Pendlern während der Zeit der S-Bahn-Sperrungen möglicherweise das Sonderrecht eingeräumt werden könnte, mit dem einfachen AB-Ticket in Erkner (Brandenburg/C-Bereich) in den Regionalexpress 1 zu steigen, um die Berliner Innenstadt zu erreichen.

Doch auch auf der stark frequentierten Regionalbahnstrecke, die momentan von der Odeg betrieben wird, wird es aufgrund der Baumaßnahmen in Köpenick in ferner Zukunft Einschränkungen geben. Allerdings werden diese voraussichtlich frühestens ab der zweiten Bauphase ab Mai des kommenden Jahres eintreten, wie ein Bahnsprecher mitteilte.

Verkehrschaos in Köpenick

Umbau Bahnhof Köpenick - Nadelöhr Hämmerlingstraße
Umbau Bahnhof Köpenick – Nadelöhr Hämmerlingstraße

Im Zuge des Umbaus des S-Bahnhofs Köpenick zum Regionalbahnhof gibt es Befürchtungen, dass zusätzliche Straßensperrungen in Köpenick zu einer vollständigen Abkopplung des Bezirks führen könnten.

Die Projektleitung hat jedoch betont, dass die Bahnhofstraße und die Hämmerlingstraße nicht gleichzeitig gesperrt werden. Trotzdem kann man sicher davon ausgehen, dass die Umfahrung der Großbaustelle Bahnhof-Köpenick zu einer alltäglichen Geduldsprobe werden wird.

Die besten Chancen, das Nadelöhr Bahnhof Köpenick zügig zu durchqueren, bietet immer noch das Fahrrad. Auch wenn die Qualität der Radwege noch sehr zu wünschen übrig lässt.

Anbindung Wohnquartier Hirschgarten

Ein weiterer Kritikpunkt an den Bauarbeiten war, dass sie nicht ausreichend auf die Pläne für den Bau eines neuen Wohnquartiers auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Köpenick abgestimmt seien. Die Projektleitung wies diese Kritik jedoch zurück und betonte, dass die Arbeiten am neuen Regionalbahnhof abgeschlossen sein werden, bevor die Bauarbeiten am Güterbahnhof beginnen.

Auch der nahe gelegene Berliner S-Bahnhof Hirschgarten wird zukünftig Rampen und einen Aufzug erhalten, allerdings befindet man sich derzeit erst in der Bauplanungsphase. Der Baustart soll nicht vor 2025/26 erfolgen.

Der zukünftige Bahnhof Köpenick

Umbau Bahnhof Köpenick - Neuer Bahnhof und neue Bahnhofstraße
Umbau Bahnhof Köpenick – Neuer Bahnhof und neue Bahnhofstraße

Nach der Fertigstellung des neuen Regionalbahnhofs Köpenick im Jahr 2027 sollen dort die Züge des RE 1 halbstündlich halten. In der Hauptverkehrszeit ist sogar ein 20-Minuten-Takt geplant. Der Bahnhof wird außerdem neue Aufzüge und Treppen erhalten, und es wird ein zweiter Ausgang gebaut.

Das alte denkmalgeschützte Empfangsgebäude am S-Bahnhof Köpenick wird saniert, behält aber sein ursprüngliches Gesicht. Die Bahnhofstraße wird von 16 auf 19 Meter verbreitert, und es werden Stützbauwerke gebaut, um die Eisenbahnbrücken zu erneuern. Zudem werden auf rund vier Kilometern Schallschutzwände errichtet, die teilweise transparent sein werden, um das Stadtbild nicht zu sehr zu beeinträchtigen.

Planer haben die Länge des künftigen Daches des neuen 220 Meter langen Regionalbahnsteigs von ursprünglich 40 auf nun 150 Meter verlängert, da sie weiter steigende Fahrgastzahlen erwarten. Der neue Bahnhof wird versetzt vom S-Bahnbahnsteig errichtet, um später Fern- und Güterzüge ungehindert an den S- und Regionalbahnen vorbeifahren zu lassen. Dafür wird ein drittes Gleis für die Fern- und Güterzüge geschaffen.

Der gesamte Baubereich umfasst fast 3,2 Kilometer und erstreckt sich vom Stadtforst an der Wuhlheide bis fast zum S-Bahnhof Hirschgarten. Dieser Streckenabschnitt gehört zum Ausbauprojekt Berlin-Frankfurt (Oder)–Bundesgrenze Deutschland-Polen, das unter anderem darauf abzielt, die Streckengeschwindigkeit auf bis zu 160 Stundenkilometer zu erhöhen.

Vorhang auf, 1.Akt

Der S-Bahnhof Köpenick soll zum Regionalbahnhof ausgebaut werden. Gut für den Südosten der Stadt. Bis dahin wird es allerdings jahrelange Einschränkungen geben. Am 22.03.2023 war Spatenstich, und schon am Abend wird die erste Eisenbahnbrücke herausgehoben.

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Spatenstich - 22.03.2023

Kultur Bahnhof - 14.07.2023

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